Bramgau Route

Die Bramgau Route

Auf der Bramgau-Route durch das Osnabrücker Land


Durch eine Landschaft mit vor- und frühgeschichtlichen Zeugnissen, in der später Römer und Germanen, Sachsen und Franken ihre blutigen Schlachten schlugen, führt die gut markierte, 103 Kilometer lange Bramgau-Route durch das nördliche Osnabrücker Land.

Tuchmachermuseum Bramsche: Von der alten Bischofsstadt Osnabrück, deren romanischer Dom um das Jahr 1100 erbaut wurde, startet die Bramgau-Route in Richtung Norden. Hinter dem Ortsteil Haste lohnt ein Besuch der Karlssteine, eine Anlage beeindruckender prähistorischer Gräber. Im idyllischen Nettetal locken eine Wassermühle und die Ruinen der Wittekindsburg, wohin sich der Sage nach der von Karl dem Großen geschlagene Sachsenherzog Widukind (Wittekind) zurückgezogen haben soll.


Über die kleine Gemeinde Icker führt die Route weiter nach Bramsche-Kalkriese zum Ort der Varus-Schlacht. Hier brachten die Germanen unter Arminius dem römischen Feldherrn Varus und seinen Legionen eine vernichtende Niederlage bei. Archäologische Funde - von Münzen bis zum Pferdegeschirr und der eisernen Gesichtsmaske eines römischen Soldaten - liefern wichtige Erkenntnisse über den Verlauf der Schlacht. Wo noch vor wenigen Jahren die Archäologen ihre Ausgrabungsfelder angelegt hatten, erstreckt sich jetzt der Park Kalkriese.


Stahlplatten markieren die Marschroute der römischen Legionen, Holzschnitzel die Pfade der germanischen Angreifer. Erdwälle wurden nachgebildet und die Pflanzenwelt der Zeitenwende rekonstruiert. So gewinnt der Besucher ein plastisches Bild von jener bedeutenden europäischen Schlacht, die tausenden römischen Legionären und Germanen den Tod brachte und die Römer auf eine weitere Ausdehnung ihres Imperiums verzichten ließ.


Der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges begegnet man in Neuenkirchen-Vörden, wo zwischen 1643 und 1650 der schwedische Fürst Gustav Gustavsson von Wasaburg seine Residenz einrichtete. Von der um 1370 angelegten Stiftsburg sind noch das Amtshaus und der Marstall erhalten.


Über Rieste mit seinem ehemaligen Johanniter-Kloster führt die Route weiter nach Alfhausen, dessen wehrhafte Pfarrkirche früher den Bauern als Zufluchtsort diente. Zu einer Rast lädt die Wassermühle Riesau ein, bevor das Giersfeld, das größte zusammenhängende Gräberfeld des Osnabrücker Landes, mit sechs Großsteingräbern und vier Hügelgräbern aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit auf einem kleinen Spaziergang erkundet wird. Hinter Merzen und Voltlage mit seiner barocken Pfarrkirche beginnt die Heide- und Moorlandschaft um Neuenkirchen. In Ueffeln ist noch ein Opferstein einer sächsischen Kultstätte erhalten.


In der alten Tuchmacherstadt Bramsche lädt die schöne Innenstadt zu einem Bummel ein. Am historischen Mühlenort zeigt das Tuchmacher-Museum anschaulich Industriegeschichte. Über Wallenhorst mit der liebevoll restaurierten Windmühle im Ortsteil Lechtingen wird in der Nähe des Piesberges das Osnabrücker Industrie-Museum erreicht, das eindrucksvoll in die Alltagsgeschichte der industriellen Entwicklung einführt.

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