Artland Route

Die Artland Route

Auf der Artland-Route zu stolzen Bauernhöfen


Ein in Europa einzigartiges Bauernland erschließt die Artland-Route, eine 142 Kilometer lange, gut markierte Autoroute durch den Norden des Osnabrücker Landes.


Windmühle Groß Mimmelage, Alleen und hunderte großartige, von Eichen umrahmte Fachwerk-Höfe prägen die sanfte Parklandschaft. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich dort ein regelrechter Wettstreit der wohlhabenden Bauern, wer den schönsten Hof besaß. Der Trend ging zu immer reicher verzierten Giebeln mit mehrfachen Überkragungen.


Als Startpunkt für die Route empfiehlt sich die Burgmanns-Stadt Quakenbrück mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern. Drei von ehemals 38 Burgmannshöfen erinnern an die Zeit, als Burgmänner hier den Norden des Fürstbistums Osnabrück verteidigten. Von den fünf Stadttoren der einstigen Festung blieb die Hohe Pforte mit Dachreiter und markantem Zwiebelturm bestehen. Der ”Poggenpad” (Froschpfad) mit seinen überdimensionalen Froschspuren führt die Besucher durch die Gassen der Altstadt.


Die Route streift die malerische Wasserburg Dinklage, den Stammsitz der Familie von Galen. Hier wurde 1878 Clemens August Graf von Galen geboren, der sich als Bischof von Münster zu einem prominenten Gegner des Naziregimes profilierte.


In Badbergen schlägt das Herz des Artlandes. Hier stehen die schönsten Hofanlagen. Als herausragendes Beispiel artländischer Handwerkskunst gilt der Hof Berner in Wulften bei Badbergen. Aus 80 Eichen entstand zwischen 1750 und 1751 dieses Meisterwerk, das von zweihundert Jahre alten Taxushecken umgeben ist.


Ein barocker Turmhelm läßt schon von weitem das Fachwerkdorf Gehrde erahnen, das zu einer Rast und zu einem kleinen Spaziergang einlädt. Im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster der Stadt Bersenbrück bietet das Kreismuseum Einblicke in die Geschichte des Artlandes. Ein katholisches Bollwerk im vorwiegend protestantischen Artland ist die Kirche St. Nikolaus in Ankum. Der mächtige neuromanische Bau aus der Zeit um die Jahrhundertwende wird gern als ”Artländer Dom” bezeichnet.


Vorbei am Wasserschloß Hammerstein-Loxten, einem herrlicher Backsteinbau nach holländischem Vorbild, führt die Route weiter über die alte Wassermühle in Kettenkamp zum barocken Schloß Eggermühlen, das sich seit 1654 im Besitz der Familie von Boeselager befindet. Die historische Altstadt von Fürstenau mit ihren vielen Fachwerkhäusern lohnt einen längeren Bummel. Im wehrhaften fürstbischöflichen Schloß stehen die alten Bastionen zur Besichtigung offen.


Nicht weit entfernt liegt das Dorf Bippen mit historischen Kultstätten und Opfersteinen im sagenumwobenen Waldgebiet ”Maiburg”. Im Ortsteil Lonnerbecke ist noch eine alte Ölmühle erhalten. Zu ausgedehnten Wanderungen lädt auch die Umgebung von Berge mit ihren herrlichen Wäldern ein. Zu den Ausflugszielen gehört das Großsteingrab in Hekese und das ehemalige Zisterzienserinnenkloster und heutige freiweltliche Frauenstift Börstel. Die Klosteranlage mit der backsteingotischen Kirche und dem Kreuzgang, von dem noch der Süd- und Ostflügel erhalten sind, stammt aus dem 13. Jahrhundert.


Über das Dorf Menslage mit seinem von Fachwerkhäusern gesäumten Kirchplatz wird zum Abschluß der Route die prächtige Windmühle in Groß Mimmelage erreicht. In dem stolzen Galerieholländer wurde früher nicht nur Korn gemahlen, sondern auch das Bauholz der Artländer Bauern gesägt.

Share by: