Brückenradweg

Der Brückenradweg

Tour zwischen Osnabrück und Bremen


Eine bemerkenswerte Route verbindet die beiden alten Hansestädte Bremen und Osnabrück. Der Radwanderer hat die Qual der Wahl: zwischen der 141 Kilometer langen Ost- und der 18 Kilometer längeren Westroute. Kann er sich nicht entscheiden, lässt sich der Brückenradweg auch als Rundkurs gestalten. So oder so kommt man in den Genuss zweier weltoffener Städte mit aufregenden Innenansichten. Und dazwischen überraschen abwechslungsreiche Landschaften mit hohem Reiz.


Egal, ob die Tour in Osnabrück oder in Bremen beginnt: Der Aufbruch könnte sich erheblich verzögern. Nehmen wir an Osnabrück: Unversehens ist man beim gemütlichen Shopping, denn Osnabrück bietet rund sieben Kilometer "Flanierzonen" mit Kaufhäusern, feinen Mode- und Schmuckgeschäften, Boutiquen und Galerien. Und am Abend "lebt die Stadt" mit ihrer Stadthalle, den Theatern, mit Veranstaltungsangeboten, mit Kinos, Restaurants und einer erlebenswerten "Kneipenkultur" in der historischen Altstadt.


Wetterunabhängig sind die Museums- und Ausstellungsangebote des Kulturgeschichtlichen Museums und des damit verbundenen Felix-Nussbaum-Hauses, der Kunsthalle Dominikanerkirche, des Erich-Maria-Remarque Zentrums und des Diözesanmuseums. Die Tourist-Information (Krahnstraße 58) inmitten der historischen Altstadt bietet Führungen durch das historische Rathaus, die Altstadt, Stadtrundfahrten. Der Zoo Osnabrück und das angrenzende Museum am Schölerberg mit Planetarium, die sind ebenfalls immer ein Erlebnis und dürfen nicht vergessen werden.


Da zwischen West- und Ostroute häufig nur zehn bis zwanzig Kilometer Abstand liegt, haben beide das gleiche Lanschaftsprogramm - und das ist in all seinen Facetten so richtig zum Genießen. Erst ist es der Höhenzug des Wiehengebirges (schön, dass es Gangschaltungen gibt!), dann geht's weiter über ebene Geest- und Moorflächen bis hin zu den Marschwiesen vor Bremen. Die landschaftlichen Besonderheiten werden durch den Naturpark im Osnabrücker Land sowie die Naturparks Dümmer und Wildeshauser Geest unterstrichen.


Geheimnisvolle Stimmung strahlen immer noch die Moorgebiete aus - heute sind sie indes auf ausgebauten Wegen und stabilen Brücken zu durchqueren. Überhaupt die Brücken - zuhauf sind sie zwischen Osnabrück nach Bremen zu bewundern. Und in den Städten auch, vor allem in Bremen, denn man befindet sich ja auf dem Brückenradweg.


Auch attraktive Erholungsgebiete laden zum Verweilen ein. Etwa der Kronensee in Ostercappeln-Schwagstorf, der Dümmer sowie die Schemder Bergmark in den Dammer Bergen. In Bramsche-Kalkriese (auf der Westroute) dagegen beeindrucken die archäologischen Ausgrabungsstätten zur Varusschlacht im Jahre 9 n.Chr. zwischen Römern und Germanen.


Kurz vor Bremen werden West- und Ostroute zusammengeführt, der letzte Rest des Weges in die Stadtmusikantenstadt Bremen ist für alle Radwanderer gleich. Sonntags (von Mai bis Anfang Oktober) sind die Stadtmusikanten übrigens live in der City zu bewundern. Das Märchenspiel wird kostenlos aufgeführt. In diesen Monaten laden auch noch eine Menge anderer Open-Air-Festivals zum Mitfeiern ein. Generationen von Kaufleuten und Stadtvätern haben Bremen für Kunst und Kultur geöffnet, so dass besonders die Altstadt mit Rathaus, Marktplatz, dem Roland und der Böttchestraße ein hanseatisches Schmuckkästlein darstellt. Apropos hanseatisch - die Weserpromenade zeigt sich wieder lebendig wie in früheren Zeiten: Schwimmende Zeugen vergangener Tage wie zum Beispiel Hansekogge, Dampfschiff und Weserkahn eröffnen eine maritime Erlebniswelt, bei der auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen.


Und da die Zeit im Urlaub keine Rolle spielen sollte: Unbedingt noch ins Teufelsmoor! Von Bremen aus führt ein ausgechilderter 120 Kilometer langer Radrundweg durch das weite Land der Teufelsmoor-Wümme-Niederung. Die Tour über stille Wege auf den Deichen der Wümme, über schmale Moordämme mit ihren charakteristischen Birkenalleen und der Weite der Feuchtwiesenlandschaften erschließt ein malerisches Land, das vom Wasser der Flüsse und Kanäle, von den alten Höfen auf ihren Warften und den Findorffschen Moordörfern geprägt ist. Höhepunkte sind die Künstlerdörfer Fischerhude und Worpswede, in denen sich dörfliche Tradition, Kunstgeschichte und modernes Kunstschaffen verbinden. In Vegesack berührt der Weg die Weser und einen sehenswerten Abschnitt bremischer Hafengeschichte.


Zum "Brückenradweg Osnabrück-Bremen" ist in der Bielefelder Verlagsanstalt (BVA) eine spiralgebundene Radwanderkarte erschienen. Die detaillierten und aktuellen Kartenblätter ermöglichen eine problemlose Orientierung über den exakten Verlauf der Route. In Text und Bild werden die Städte und Gemeinden entlang der Strecke vorgestellt.


Die Karte ist im Buchhandel erhältlich. Ergänzt wird die Karte durch einen Tourenbegleiter, der Hotels, Pensionen, Gasthöfe, Gruppenunterkünfte, Gaststätten, Cafés, Zeltplätze und Museen vorstellt und - für den Fall der Fälle - auch über Radwerkstätten informiert.

Karte mit Fahrrad Route vom Brückenradweg
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